3 Jahre Pistenverbot: Der schnelle Schönheitschirurg und der verletzte Anwalt (LESERTIPP!)
Gespeichert von Carsten Krumm am
Blogleser "Mein Name" hat sich an mich gewandt. Es geht um die vorletzte Skisaison. In Kitzbühel hatte sich damals ein Unfall zugetragen, der nun die Münchener Gerichte beschäftigte und zu einem dreijährigen Pistenverbot führte. "Mein Name" schreibt (auszugsweise):
Ein Münchner Schönheitschirurg (wer kann sich Skifahren in Kitzbühel denn sonst leisten) fuhr am Silvesternachmittag 2012 auf der Griesalmabfahrt einen ebenfalls Münchner Anwalt über den Haufen (schlecht getroffen im doppelten Sinne sozusagen); Bericht vom Mai 2014:http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.amtsgericht-skiunfall-muenchn...
Sein Fahrtempo lag wohl bei bundesstraßentauglichen 100 km/h (!), Bericht vom Juni:http://www.welt.de/regionales/muenchen/article128648298/Schoenheitschiru...
Er leistete Schadensersatz für die Behandlungskosten (u.a. Nierenriss) und den nicht geringen Verdienstausfall des Opfers, was ihn im Strafverfahren nicht gerade in eine gute Verhandlungsposition brachte. Auch dass er wohl Mitglied einer Facebook-Gruppe war, die den Austausch über besagtes Renntempo mittels selbstgedrehter Videos pflegt, war sicher nicht hilfreich - http://www.focus.de/panorama/welt/wegen-ski-unfall-auf-der-piste-faceboo....
(Hintergrundinfo "Early Bird": in manchen Skigebieten gibt es so genannte "Early Bird"-Skipässe, die - gegen einen entsprechenden Aufpreis - eine halbe oder ganze Stunde früher als zur regulären Öffnungszeit Zutritt zu den Liften verschaffen bzw. das Mitfahren mit dem Bedienungspersonal, das auf den Berg zur Arbeit muss, gestatten. So hat man tatsächlich bei der ersten Abfahrt völlig freie Bahn bzw. die Gewissheit, dass sich sonst niemand auf der Piste befindet und kann das bei entsprechender Streckenkenntnis nutzen.)
Entscheidung des Münchner Amtsgerichts: 6 Monate auf Bewährung wegen fahrlässiger Körperverletzung. Und das Verbot, sich in den nächsten 3 Jahren auf deutschen Skipisten blicken zu lassen, ansonsten gesiebte Luft: http://www.merkur-online.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/schoenheitsc...
Leider ist über das weitere Verfahren - insbesondere die Berufungsverhandlung - nichts bekannt. Vielleicht kann ein Blogleser aushelfen? Blieb es bei dem Pistenverbot?
Ganz wichtig: "DANKE, MEIN NAME"