USA - Non-Fungible-Tokens (NFT): Mein Schuh gehört mir
Gespeichert von Dr. Axel Spies am
Die Blockchain-Technologie greift immer weiter um sich. Der neueste Trend hier aus den USA: NFTs (Non-Fungible-Token) im teuren Sammler-Sportschuh (sneaker).
Bislang gab es eher NFTs für digitale Sammler zum Nachweis der Echtheit. Sie schützen zum Beispiel digitale (physisch nicht vorhandene= Kunst, ist immer mehr im Kommen ist. Eine Auktion des renommierten Hauses Christie’s spielte kürzlich für ein NFT für eine Collage des Digitalkünstler Beeple (alias Mike Winkelmann) über $60 Mio. ein. Dibbs, ein Marktplatz für Sportkarten, sammelte kürzlich 2,8 Millionen Dollar ein, um eine Plattform zu starten, die es Nutzern ermöglicht, in ein Portfolio wertvoller Sportkarten zu investieren, die jeweils mit einem NFT verbunden sind.
Jetzt haben die NFTs auch die sammlerverrückte Welt der Turnschuhe erreicht. Eine App des Blockchain-Startups Suku setzt auf die digitale Technologie, um die Authentifizierung von Turnschuhen voranzutreiben. Das Ziel ist es einen Marktplatz für Sneaker zu schaffen, bei dem jedes Paar eine einzigartige digitale Identität hat, die auf der Blockchain Technologie basiert.
Während NFTs bislang oft als rein digitale Produkte angesehen werden, die ohne physische Verkörperung gekauft und verkauft werden können, verbindet Suku diese Technologie mit echten Turnschuhen, indem es jedem Paar ein einzigartiges physisches Etikett gibt, das einem NFT entspricht, das vom Ledger-Dienst Hedera Hashgraph betrieben wird. Diese Near-Field-Communication- oder NFC-Tags werden in Zusammenarbeit mit dem NFC-Hersteller Avery Dennison erstellt und enthalten Daten über den Authentifizierungsstatus jedes Schuhs, den aktuellen Besitzer und die Historie des Vorbesitzers. Viele Sneakers sind Sammlerobjekte, die angesichts des riesigen Markts für Fälschungen schutzbedürftig sind. Der gegenwärtige Umsatz auf dem Resale Markt für Sneakers beträgt gut und gerne $30 Mrd.
Die Blockchain-Technologie wirft interessante neue Datenschutzfragen auf (vgl. Bechtolf/Vogt ZD 2018, 66, ZD-Aktuell 2021, 05072 und Spies in AICGS), die weit über den meist unter diesem Schlagwort diskutierten Sektor der Kryptowährungen hinaus gehen.
Was meinen Sie, können NFTs der Produktpiraterie und Kunstfälschung das Handwerk legen?