Telekom will Frauenquote einführen
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Als erstes DAX-Unternehmen führt die Deutsche Telekom eine Frauenquote ein. Bis Ende 2015 sollen 30 Prozent der oberen und mittleren Führungspositionen im Unternehmen mit Frauen besetzt sein, teilte das Bonner Unternehmen mit. „Mehr Frauen in Führungspositionen ist kein Diktat einer falsch verstandenen Gleichmacherei“, begründete Telekom-Chef René Obermann die Entscheidung. Es sei „ein Gebot der gesellschaftlichen Fairness“ und „eine handfeste Notwendigkeit“ für den Erfolg des Unternehmens. Überzeugt ist der Telekom-Vorstandsvorsitzende eigenen Angaben zufolge von der „betriebswirtschaftlichen Notwendigkeit“ der Frauenquote. Studien belegten, dass Unternehmen mit einem höheren Frauenanteil ein signifikant besseres Unternehmensergebnis und höhere Rentabilität erzielten. Die Umsetzung der 30-Prozent-Quote soll systematisch durch Zielwerte wie bei Neueinstellungen von Hochschulabsolventen, Auswahlprozessen sowie der Teilnahme an Führungskräfte-Entwicklungsprogrammen vorbereitet werden. Zudem will die Telekom ihr Programm zur Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben ausbauen. Familienministerin Kristina Schröder lobt die Initiative ausdrücklich. Unternehmen könnten es sich nicht mehr leisten, in den Führungsetagen auf die Kompetenz von Frauen zu verzichten, teilte die CDU-Politikerin mit. Sie freue sich, dass die Telekom mit gutem, freiwilligem Beispiel vorangehe. Frau Schröder kündigte derweil in einem Interview der „Financial Times Deutschland“ Bemühungen an, den Frauenanteil in den Führungsetagen deutscher Unternehmen maßgeblich zu erhöhen. Eine Quote, etwa in Aufsichtsräten, könne aber nur ultima ratio sein.