Eklatante Arbeitszeitüberschreitungen bei Klinikärzten
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Ein Bericht der Rheinischen Post bestätigt, was man schon bisher befürchten musste: Ärzte, die über 24 Stunden am Stück arbeiten müssen, sind jedenfalls in nordrhein-westfälischen Krankenhäusern keine Seltenheit. Auf Initiative der FDP sind in zehn Prozent der NRW-Krankenhäuser die Arbeitszeiten der Ärzte untersucht worden. In 92 Prozent der untersuchten Fälle wurden Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz festgestellt. In 15 Fällen wurde eine Schichtlänge von 24 Stunden überschritten, 22-mal wurde die tägliche Arbeitszeit von zehn beziehungsweise zwölf Stunden nicht eingehalten und weitere zwölfmal wurde die zulässige Inanspruchnahme im Bereitschaftsdienst überstiegen. "Das Ergebnis ist erschreckend und nicht akzeptabel", sagte der Gesundheitsexperte der FDP-Fraktion im NRW-Landtag, Stefan Romberg. "Unter den Marathondiensten im Klinikalltag leiden nicht nur die Ärzte, sondern vor allem auch die Patienten, die von übermüdeten Medizinern nicht optimal versorgt werden können", so Romberg. Unmittelbar nach der Überprüfung durch die Arbeitsschutzbehörden wurden sieben Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Das NRW-Gesundheitsministerium wollte sich zu den Vorgängen gestern auf Anfrage nicht äußern und verwies auf das NRW-Arbeitsministerium. Ein Sprecher des Arbeitsministeriums sagte: "Wir nehmen das sehr ernst und gehen jeder Beschwerde nach."