ICE-Unfall im Landrückentunnel bei Fulda - Ein Fall für den Staatsanwalt!
von , veröffentlicht am 15.11.2008Als am 26. April 2008 ein ICE an der Einfahrt zu Deutschlands längstem Eisenbahntunnel bei Fulda in eine Schafherde raste, wurden bei diesem Unfall 19 Menschen verletzt.
Aus dem Untersuchungsbericht des Regierungspräsidiums Kassel ergeben sich schwierige Vorwürfe gegen die Bahn:
- Der Lokführer des ersten Rettungszugs sei angetrunken gewesen, der zweite habe die Technik nicht bedienen können.
- Die zuständige Notfallleitstelle der Bahn habe die Lage falsch eingeschätzt, das Unglück heruntergespielt, die Rettungskräfte nicht ausreichend informiert und schließlich sogar die Rettungsarbeiten behindert. Zudem habe sie die Entsendung eines Rettungszugs verzögert, obwohl die Entscheidung über dessen Einsatz ihr nicht zugestanden habe.
- Der vor Ort anwesende Notfallmanager der Bahn habe fehlerhafte Informationen weitergegeben. Er und die Leitstelle des Konzerns hätten kommuniziert, ohne die technische Einsatzleitung mit einzubeziehen. Eine Konsequenz dieser unterschiedlichen Informationsstände sei die verspätete Entsendung der Rettungszüge gewesen.
- Die Feuerwehr habe nicht über die Schlüssel verfügt, die die Türen der Rettungsstollen des Tunnels von außen öffneten.
Wie die Nachrichtenseite von t-online heute berichtet, habe Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) den Bericht bereits Anfang November an Bahn-Chef Hartmut Mehdorn geschickt. In einem Begleitbrief habe der Innenminister die Erkenntnisse als "bedenklich" bezeichnet und die Bahn zu baulichen Verbesserungen an den Tunnels aufgefordert. Die Bahn solle Gespräche mit dem Regierungspräsidium mit dem Ziel aufnehmen, Verbesserungen im Sicherheitsbereich zu erzielen. Bislang habe die Bahn den Brief nicht beantwortet. Die Bahn habe das Gutachten über Sicherheitsmängel als "unverantwortliche Panikmache" bezeichnet. Rettungskonzept und Beschaffenheit des Landrückentunnels entsprächen geltenden Rechtsvorschriften.
Hinweise zur bestehenden Moderationspraxis
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1 Kommentar
Kommentare als Feed abonnierenSehr geehrte Damen und Herren,
ich habe nur eine Frage;
Wann endlich wird Herr Mehdorn fristlos entlassen?