Video-Interview: Plagiatfrei zum Erfolg

von Mathias Bruchmann, veröffentlicht am 06.07.2011

Immer neue Plagiatfälle werden im Zusammenhang mit Doktorarbeiten aufgedeckt. Erst Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, dann die Politikerin Silvana Koch-Mehrin und wohl auch der Europapolitiker Jorgo Chatzimarkakis. Heute berichtet Bild.de über einen weiteren Fall. Doch wie läßt sich plagiatfrei erfolgreich sein? Beck-blog spricht im Video-Interview mit Prof. Dr. Dr. Manuel René Theisen aus München. Er ist zugleich Autor des Standardwerks "Wissenschaftliches Arbeiten", das im Verlag Vahlen erscheint.

 

Plagiate kennen wir vor allem als Kopien von Luxusgütern. Doch wann spricht man bei wissenschaftlichen Arbeiten von einem Plagiat? Professor Theisen definiert im Video den Begriff.

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber warum werden immer häufiger Plagiatfälle enthüllt? Ein Grund: "Das Entdeckerrisiko ist technisch bedingt größer geworden", ist Professor Theisen überzeugt. Doch wurde früher wirklich weniger betrogen? Im Video gibt er Auskunft. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Welche Motive verleiten Autoren wissenschaftlicher Arbeiten damals wie heute zum Plagiieren? Dieser Frage geht Plagiat-Experte Theisen in diesem Video nach. 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch unbeabsichtigt können Autoren wissenschaftlicher Arbeiten in die Plagiatfalle tappen. Das sollte natürlich unbedingt vermieden werden. Wie, erklärt im Video Wirtschaftswissenschaftler Theisen.

 

 

 

 

 

 

 

Wie gehen Sie mit dem Thema um?

 

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2 Kommentare

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mathias.bruchmann schrieb:
Wie gehen Sie mit dem Thema um?

Indem ich für eine stinknormale dpa-Meldung nicht das größte Boulevardblatt verlinke und damit Ausbeuter menschlicher Schicksale unterstütze, sondern Online-Auftritte einigermaßen renommierter Verlagsprodukte hernehme wie z.B. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.waiblinger-cdu-abgeordneter-proefrock-ist-seinen-doktortitel-los.4cbf8b6d-d7ec-408f-b20b-36e08bab251d.html . Oder gehört beck auch schon zur Springer-Presse?

Dass Pröfrock abgeschrieben hat, ist doch nicht mehr "aktuell", sondern seit Monaten Gegenstand auf Vroniplag-Wiki. Aktuell ist Althusmann (schon wieder CDU), siehe hier: http://www.zeit.de/2011/28/Althusmann-Dissertation-Plagiat/komplettansicht .  Die Analyse ist entlarvend: http://opendata.zeit.de/plagiat/Analyse-Althusmann-Endfassung.pdf

In dieser steht auch ein bemerkenswerter Abschnitt:

 

Quote:
So  führt  der  Beschluss  des  Verwaltungsgerichtshofs Baden-Württemberg vom 13. Oktober 2008 (Az. 9 S 494/08) aus:  Ein  Plagiat  wird  nicht  zulässig,  nur  weil  eine  Fußnote  oder  das  Literaturverzeichnis  auf  die  Quelle  verweist. Zweck einer Dissertation ist es, Neues herauszufinden und eine eigene Position zu vertreten. Die Verwendung fremder  Literatur  hat  immer  im  Zusammenhang  mit  diesem  Zweck  zu  geschehen.  Das  kann  etwa  kritische Bezugnahme  darauf,  Fortentwicklung  dort  vertretener  Gedanken,  Anwendung  dortiger  Ideen  auf  eigene Gedanken  (oder  umgekehrt)  sein.  Geschieht  sie  jedoch  nur  zum  Zweck,  sich  fremde  Gedanken  zu  eigen  zu machen,  um  keine  eigenen  entwickeln  zu  müssen,  so  sprechen  wir  von  einem  Plagiat  –  egal,  ob  die  Quelle irgendwo angegeben ist oder nicht.“

Das Dilemma ist wohl, dass solche Personen wohl nicht plagiatfrei erfolgreich sein könnten, und auch selbst nach deren Aufdeckung noch Einfluss auf/ über Menschen haben.

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