Tödlicher Schuss auf Benno Ohnesorg - war es doch Totschlag oder gar Mord?
Gespeichert von Prof. Dr. Henning Ernst Müller am
Im Mai 2009 kam ans Licht, dass der Polizeibeamte Karl-Heinz Kurras, der am 2. Juni 1967 den Studenten Benno Ohnesorg erschoss, ein Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit war. Prof. von Heintschel-Heinegg hat dazu einen Beitrag hier im Blog geschrieben (hier)
Zur Erinnerung: Kurras hatte damals zunächst eine Notwehrsituation behauptet (die damalige vom Springer-Verlag dominierte Presse hatte dies unreflektiert als wahr verbreitet) und als diese Rechtfertigung sich nicht mehr halten ließ, eine versehentliche Schussabgabe in bedrängter Situation. Vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung wurde er mit kaum nachvollziehbarer Begründung rechtskräftig freigesprochen.
Nun gibt es laut einem im morgigen Spiegel erscheinenden Artikel Foto- und Filmhinweise darauf, dass Kurras vorsätzlich geschossen hat. Angeblich gibt es auch Hinweise darauf, dass Polizei und sogar Ärzte des Klinikums Moabit damals aktiv an Vertuschungsmaßnahmen beteiligt waren (Quelle)
Auf Spiegel Online findet sich ein Interview mit dem Rechercheur des Spiegel, Peter Wensierski (hier). Die dort gezeigten Filmsequenzen und Fotos sind aber ohne eingehenderes Studium nicht sehr aussagekräftig.
Natürlich, diese Ereignisse sind mittlerweile 45 Jahre her und nur, wenn man Heimtücke oder ein anderes Mordmerkmal bejaht, wäre eine neue Anklage gegen Kurras möglich.