Off Topic: Multitalent und südafrikanische Gewaltenteilung
von , veröffentlicht am 05.06.2010Auszug aus einem SZ-Interview vom 05.06.10 (leider nicht online) mit dem südafrikanischen Schriftsteller Andrew Brown (43)
Sie sind auch Polizist.
Einmal die Woche , meist donnerstags. Im Stadtteil, in dem ich wohne, und in einem schwarzen Township. Die Schicht beginnt um 19.00 Uhr und endet meist um zwei Uhr nachts.
Außerdem sind Sie Anwalt und auch Richter hier am „High Court“ von Kapstadt.
Bei uns ist das möglich. Als Anwalt mache ich Zivilprozesse, vertrete Unternehmen oder Banken. Als Richter sitze ich auf der anderen Seite und leite mit einem Kollegen Berufungsverhandlungen, zum Beispiel in Strafprozessen.
Hinweise zur bestehenden Moderationspraxis
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3 Kommentare
Kommentare als Feed abonnierenProf. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
Wenn er dann (freitags) noch Vorlesungen an der Juristischen Fakultät (zum Öffentlichen Baurecht) halten würde...
Hans-Otto Burschel kommentiert am Permanenter Link
Freitags ist er doch schon als Bewährungshelfer für die tätig, die er am vorvergangenen Donnerstag verhaftet und am Mittwoch verurteilt hat.
Die Baurechtsvorlesung ist dienstags (alternierend mit der Vorlesung in Mikrobiologie)
Heinrich kommentiert am Permanenter Link
Vor diesem Hintergrund erklärt sich das vielfältige Engagement des Autors besser, es schein nicht ganz ohne Eigennutz zu geschehen, sondern zugleich eine literarische Hintergrundrecherche aus dem Zuschauerraum zu sein:
»Letztlich kommt mir das Streben nach Gerechtigkeit wie ein Tanz vor, der sich völlig unvorhersehbar entwickeln kann, ohne Choreograf und ohne das sichere Wissen, wer führt und wer folgen muss. Das liefert einem Schriftsteller zweifelsohne reichlich Stoff, das menschliche Wesen zu erkunden – von seinem sicheren Platz im Zuschauerraum aus.«
Andrew Brown