Erhöht Schichtarbeit das Krebsrisiko?

von Prof. Dr. Christian Rolfs, veröffentlicht am 10.12.2008
Rechtsgebiete: ArbeitsrechtArbeitsmedizinKrebsSchichtdienst1|2041 Aufrufe

Über einen möglichen Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und Krebserkrankungen berichtet heute die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nach Auswertung von mehr als dreißig internationalen Studien komme das Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Sozialhygiene der Universität Köln zu dem Ergebnis, dass Stewardessen etwa siebzig Prozent häufiger Brustkrebs bekommen als andere erwerbstätige Frauen, Piloten und Flugbegleiter vierzig Prozent häufiger Prostatakrebs als männliche Vergleichsgruppen. Eine mögliche Ursache für die Häufung von Tumoren bei Schichtdienst scheine die Entkopplung vom Tag-Nacht-Rhythmus zu sein, die sogenannte Derhythmisierung des ansonsten stabilen Wechsels von Licht und Dunkelheit. Wie die FAZ weiter berichtet, steige schon nach sechs Jahren Schichtarbeit nach Überzeugung des Schichtdienstforschers Jürgen Zulleys das allgemeine Erkrankungsrisiko merklich an. Neben der Krebsabwehr seien insbesondere der Magen-Darm-Trakt, das Herz-Kreislauf-System und die Psyche betroffen.

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Zwar ist Schichtarbeit auch meiner Meinung nach nicht gut für die Gesundheit. Das es aber um Wissenschaft geht: Der Artikel lässt nicht erkennen, ob andere potentiell schädliche Faktoren ausgeschlossen wurden: Radioaktive Strahlung in grosser Höhe und die Klimaanlagen der Flugzeuge. Besser wäre es gewesen, einen Vergleich zu machen zwischen Stewardessen die nur Europa oder Deutschland fliegen und welche die interkontinental fliegen.

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