Fahndung á la FBI: Verdächtige zwecks Festnahme ins Land locken?
Gespeichert von Jan Spoenle am
Das US-amerikanische Tech-Magazin Wired und mit etwas Verspätung und unter Berufung auf Wired auch Spiegel Online und Heise berichteten diese Woche darüber, dass der Spielehersteller Valve gemeinsam mit dem FBI einen Plan ausgeheckt haben soll, um den deutschen Hacker Axel G. alias Ago zwecks Festnahme in die USA zu "locken".
Der zur Tatzeit 21-jährige war im Jahr 2003 in die IT-Systeme der Spielefirma eingedrungen und hat sich dort unbefugt den Quellcode für das damals in Planung befindliche Spiel Half Life 2 kopiert bzw. verschafft. Daneben wurde Axel G. als Programmierer der Malware "Agobot" bekannt. Er wurde von einem deutschen Gericht zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Interessant ist, dass Wired in dem ursprünglichen Artikel eine ähnliche Aktion des FBI aus dem Jahr 2001 erwähnt. Auch damals hatte man anscheinend russische Hacker unter dem Vorwand eines Jobangebots in die Vereinigten Staaten gelockt, um sie dort festzunehmen und auf der Grundlage des eigenen Rechts gegen sie vorzugehen. Ist das eine Standard-Verfahrensweise der amerikanischen Behörden? Wird so etwas lediglich dann probiert, wenn man ob der Ohnmacht gegenüber digitalen Verbrechen und der gelegentlich leidlichen Kooperationsbereitschaft in den Heimatstaaten der mutmaßlich verantwortlichen Personen überdrüssig wird? Und was sagen deutsche Strafverfolger zm Einsatz einer solchen "Ermittlungsmaßnahme" ... ?