Verschwörer des "11. September" wollen gestehen

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 09.12.2008

Die mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11.9.2001, denen Verschwörung zum Mord an 2.973 Menschen vorgeworfen wird, wollen in dem militärgerichtlichen Verfahren in Guantánamo, in dem ihnen die Todesstrafe droht, umfassende Geständnissen ablegen und sich schuldig bekennen. Khalid Scheich Mohammed erklärte, er und die vier Mitangeklagten wollten keine Zeit mehr verschwenden.

Ob das Gericht dem Antrag entsprechen wird, ist noch offen. Bei zwei Angeklagten steht einem Geständnissen entgegen, dass Gutachten über ihre Fähigkeit, dem Prozess zu folgen, noch ausstehen. Solange dies nicht passiert ist, können sie sich nicht schuldig bekennen

Akzeptiert das Gericht den Wunsch, könnten die Angeklagten alsbald ihre Geständnisse ablegen. Ein rascher Urteilsspruch könnte folgen. Auch bei einem vollständigen Geständnis wird damit gerechnet, dass das Gericht die Todesstrafe verhängen wird.

Die Verurteilung der Verschwörer zur Todesstrafe könnte jdoch die Überlegungen der neugewählten US-Regierung obsolet machen, die juristische Aufarbeitung von 9/11 zu reformieren.

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Ergänzend:
Fraglich erscheint aber noch, ob für die Verhängung der Todesstrafe eine Jury erforderlich ist und wie diese rechtzeitig zusammengestellt werden könnte. Man zweifelt deshalb daran, ob vor dem Regierungswechsel (und seiner voraussichtlichen Auflösung) das Tribunal noch ein "Urteil" sprechen kann.

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