Berlusconi und die italienische Justiz

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 10.12.2008

In Italien kommt in diesen Tagen eine DVD in den Handel, von der es der italienische Ministerpräsident Berlusconi gerne sehen würde, wenn sie in allen Schulen des Landes gezeigt werden würde. Der Film handelt von seinem Freund und ehemaligen Ministerpräsidenten Bettino Craxi, dem es die Mailänder Richter schwer machten, als sie Anfang der 90 er Jahre die systematische Korruption in Wirtschaft und Politik allmählich aufdeckten. Im Jahre 1999 wurde Craxi dann allerdings freigesprochen; es ging um mehrere Millionen Euro, die 1991 vom Medienimperium Berlusconis auf ein geheimes Konto des damaligen Sozialistenchefs geflossen sein sollen. Berlusconi meint, der Film tauge dazu, "den neuen Generationen die notwendigen Denkanstöße zu geben, wie die Erste Republik endete, und über die falsche Revolution der Rechtsprechung, die Teile der Richterschaft dazu brachte, Theorien aufzustellen über die Vormacht der Roben über die Politik."

Großen Respekt habe ich vor dem unermüdlichen Kampf der italienische Justiz gegen das Verbrechen, das bis in hohe Regierungsämter reicht. Wer das aktuell belegt haben will, sollte das vor kurzem erschienene Buch "Mafia" von Petra Reski zur Hand nehmen. Zu dem Buch in den nächsten Tagen mehr.

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