Entweder | Oder: Fragen an Martina Flade

von Gastbeitrag, veröffentlicht am 18.08.2023
|2727 Aufrufe

In den sozialen Medien nennt sie sich »frau_richter_in« und
ist laut Bild-Zeitung Deutschlands erste Instagram-Richterin.
Martina Flade arbeitet als Straf- und Jugendrichterin am
Amtsgericht Chemnitz. In ihrer Freizeit beantwortet die
Lawfluencerin allgemeine Rechtsfragen und gibt Einblicke
in den Berufsalltag einer Richterin.

Frau Flade, lassen sich juristische Inhalte wirklich auf ein Format wie Instagram reduzieren?
Es kommt darauf an. Natürlich eignet sich Instagram nicht für die Vermittlung vertiefter Kenntnisse. Mein Anspruch ist es, alltägliche rechtliche Fallstricke Laien näher zu bringen. Im Bereich des Strafrechts habe ich beispielsweise über die Promillegrenze für E-Scooter-Fahrer aufgeklärt. Die absolute Fahruntüchtigkeit beginnt hier bei 1,1 Promille. Dafür reicht ein Reel mit einer maximalen Länge von 90 Sekunden locker aus.

Was erhoffen Sie sich von Ihrem Social Media-Engangement?
Als Richterin trage ich gesellschaftliche Verantwortung. Diese möchte ich einsetzen, um durch Nahbarkeit einen Mehrwert zu schaffen und meine Freude am Beruf zu teilen. Es macht mir auch schlicht Spaß, mich mit meiner Community zu vernetzen und über rechtliche Sachverhalte zu diskutieren. Dadurch ist auch die Idee für meinen Podcast »Mehr als nur Jura-Talk« entstanden.

Erhöht Social-Media-Konsum die Straffälligkeit von Jugendlichen?
Meines Erachtens besteht wegen der Anzahl jugendgefährdender Inhalte mit entwicklungsbeeinträchtigender Wirkung jedenfalls die Gefahr. Deshalb finde ich Aufklärung durch Vertreter gesellschaftlich relevanter Berufe wichtig.

Kommen wir zu unserem Interviewteil
»Entweder - Oder«...

Smartphone oder Buch?
Smartphone. Wegen meines Kindes lese ich derzeitig wenig und höre Podcasts.

Insta oder TikTok?
Insta. TikTok ist mir zu verrückt.

Hund oder Katze?
Beides!

Fahrrad oder Auto?
Auto, um schneller zu sein.

Berlin oder München?
München, da ich im Justizpalast zur Staatsanwältin ernannt worden bin.

Klassik oder Schlager?
Beides.

Das Interview erschien zuerst in beck-aktuell - DAS MAGAZIN. Jetzt kostenlos abonnnieren.

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