Spanien: Betrugs-Ermittlungen wegen FC Bayern

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 02.10.2008

Spaniens Presse stellt die 0:4 Niederlage des FC Bayern gegen Zenit St. Petersburg im Uefa-Pokal-Halbfinale am 1.5.2008 unter Manipulationsverdacht, so die heutige Süddeutsche Zeitung (Titelseite und S. 43).

Die Zeitung El País habe am Mittwoch berichtet, dass vor einigen Wochen der spanische Untersuchungsrichter Baltasar Garzón die deutsche Staatsanwaltschaft (Anmerkung: an welche, ist bislang unbekannt) darüber in Kenntnis gesetzt habe, dass aus abgehörten Telefongesprächen zwischen russischen Mafiosi sich Anhaltspunkte ergeben haben könnten, dass das diesjährige Uefa-Pokal-Halbfinalspiel des FC Bayern bei Zenit St. Petersburg möglicherweise verschoben gewesen sei. Auch das Finalspiel, das Zenit gegen Glasgow Rangers gewann, könnte gekauft gewesen sein. In einem der Gespräche sei die Rede davon, dass "den Bayern 50 Millionen" gezahlt worden seien. Unklar sei geblieben, auf welche Währung sich der Betrag beziehen soll.

Der FC Bayern meldete, dass ihm dieser Verdacht ebenso wenig bekannt sei wie der Münchner Staatsanwaltschaft.

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6 Kommentare

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Bei den diskutierten Manipulationen im Mannschaftssport frage ich mich, wie das in der Praxis aussieht.

Der Abwehrkoordinator erhält 1 Mio; der Torwart aufgrund seines größeren Einflusses auf das Spielergebnis 3 Mio; die beiden Mittelfeldstrategen je 2 Mio und schließlich die Stürmer die nicht treffen sollen auch je 2 Mio !?

Oder ist es vorstellbar, dass der Uli H. den Koffer mit den 50 Mio. erhalten hat und für die Verteilung zuständig ist. Wieviel wohl der Klinsi erhalten haben mag ...

Da lobe ich es mir, dass ein Lance A. noch einmal, um es der Welt zu zeigen, auf sein Velo steigt. Ob die 6 positiven Proben der vergangenen Jahre, bei der Diskussion eine Rolle spielen sollten ? Mitnichten ! Es geht docvh nur um den Sport, die Quote und das Geld (aller Beteiligten).

Ich vergaß allerdings, dass die 6 Proben aufgrund von Verfahrensfehlern nicht gegen Lance A. verwendet werden dürfen. Über sowas freut sich nicht nur der Strafverteidiger ...

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@RA Lafos: Klinsmann dürfte als unbeteiligt gelten - das Spiel fand exakt zwei Monate vor dessen Amtsantritt statt. Was wiederum zeigt: Nicht nur ein NJW-Abonnement lohnt sich, auch der Kicker gehört zur Pflichtlektüre ;-)

Liebe Grüße,
Jan Spoenle

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Amüsiert verfolge ich die Diskussion. Übrigens: Die SZ bezeichnet das Ganze als "bizarr" und die spanische Meldung als nicht widerspruchsfrei. Dass irgendjemand der abgehörten Herren am Telefon damit geprahlt hat, Spiele im UEFA-Pokal für Millionensummen verschoben zu haben, glaube ich allerdings sofort.

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