Einigung im Tarifstreit - Austritt von Infineon

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 13.11.2008

Die Erleichterung über die Einigung im Tarifkonflikt der Metallindustrie im Pilotbezirk Baden-Württemberg ist allseits spürbar. Der nach einer langen Verhandlungsrunde erzielte Komprimiss sieht eine Erhöhung der Entgelte zum 1. Febuar um 2,1 % und nochmals zum 1. April um ebenfalls 2,1 % vor. Hinzu kommen mehrere Einmalzahlungen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages beträgt 18 Monate bis zum April 2010. Der Südwestmetall-Chef Stefan Roell zog ein positives Fazit: "Dieser Tag war ein guter Tag für die Metall- und Elektroindustrie". IG-Metall-Chef Huber meinte: "Es ist kein Ergebnis, das uns in Euphorie fallen läßt."  Angesichts der "historisch schwierigen Lage" im Zuge der Finanzmarktkrise sei es jedoch "ordentlich". Unterdessen ist bekannt geworden, dass der Halbleiterhersteller Infineon als Reaktion auf den Tarifabschluss mit sofortiger Wirkung aus dem Arbeitgeberverband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie ausgetreten ist. Das wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen sieht sich offenbar nicht in der Lage, den tariflichen Mitarbeitern im laufenden Geschäftsjahr eine Lohnerhöhung zu zahlen. Die IG Metall hat den Austritt kritisiert. Das Unternehmen sei durch eine beispiellose Kette von Managementfehlern in die Krise geführt worden, sagte der bayerische IG-Metall-Chef Werner Neugebauer. Die IG-Metall hat bereits Beratungen über einen Arbeitskampf bei Infineon angekündigt.

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