Bin hier falsch?

von Hans-Otto Burschel, veröffentlicht am 05.01.2013
Rechtsgebiete: Familienrecht6|4368 Aufrufe

 

Rechtsanwalt Klaus Wille berichtet hier davon, dass die Zeitschrift Forum Familienrecht festgestellt hat, dass von den 34 im Bezirk des LG Bonn eingesetzten Familienrichtern 27 weiblichen und nur 7 männlichen Geschlechts sind..

Zu diesem Befund befragt, äußert die Präsidentin des LG, Frau Margarete Gräfin von Schwerin:

 

Vielleicht hängt es ein wenig damit zusammen, dass wir tatsächlich inzwischen im Zuge des demografischen Wandels eine Vielzahl jüngerer Kollegen haben und natürlich ist da der Zuwachs weiblicher Kolleginnen in den letzten Jahren relativ stark angestiegen. Das mag ein Grund dafür sein, dass eben auch mehr Frauen als früher im familienrechtlichen Bereich tätig sind; es mag aber auch damit zusammenhängen, dass Frauen oftmals, ich glaube auch von der Anwaltsseite und von Seite der beteiligten Parteien, als Familienrichter besonders gerne gesehen sind, weil man ihnen eine erhöhte Qualifikation möglicherweise vor dem Hintergrund zutraut, dass sie selbst oft Kinder haben und in familiären Belangen nicht so gänzlich unbewandert sind”

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6 Kommentare

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Ja. Ich bedaure es sehr. Wechseln Sie endlich zu uns Immobilienrechtlern. Aber denken Sie nicht es wird besser.

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Eric Untermann: Die armen, unterdrückten Männer-Richter, die so gern Familienrichter werden wollten, stoßen an die rosa getönte Glasdecke und müssen stattdessen "männlichere" Dezernate übernehmen? Das wirds sein.

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Ach ich weiß nicht. Die Geschäftsverteilung in größeren Gerichten ist doch ein recht undurchschaubares Wesen. Gelegentlich hat man den Eindruck, daß bestimmte Richter in Dezernate abgeschoben werden, in denen sie aus Sicht des Präsidiums nicht viel kaputt machen können oder die sonst keiner will. Inzwischen ist beim hiesigen Amtsgericht dessen große Strafabteilung fast ausschließlich mit jungen weiblichen Richtern besetzt. Auf die Qualität hat sich das bislang nicht förderlich ausgewirkt.

 

Wenn umgekehrt der alte Strafrichter, der 25 Jahre lang nur StPO und StGB gelesen hat, aus nicht nachvollziehbaren Gründen plötzlich dem Familiengericht vorsitzt, ist das auch, äh..., eher gewöhnungsbedürftig in Stil und Ergebnis.

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Also ich stelle fest, dass Thesen von Diskriminierung (gläserne Decke, Männerbünde, eheliche Unterdrückung, äh Benachteiligung durch Männer) in Kombination mit Biologismus (sie kann eigentlich viel besser... Unternehmen leiten, Urteile fällen, Kinder aufziehen ) mittlerweile großen Zulauf finden und häufig in Zeitungen/Zeitschriften geäußert und nicht hinterfragt werden. Das ist eine neue Form des gesellschaftlich akzeptierten Sexismus.

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