Schlecker und Ver.di einigen sich auf einheitlichen Tarif

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 01.06.2010

Der Konflikt zwischen der Drogeriekette Schlecker und der Gewerkschaft Ver.di um Dumpinglöhne und Mißbrauch der Leiharbeit ist beigelegt. Das Unternehmen und die Gewerkschaft bestätigten jetzt eine umfassende Einigung für die rund 34.000 Beschäftigten. Die Beschäftigten der 8200 Anton-Schlecker-Märkte werden demnach ebenso wie die Mitarbeiter der etwa 350 neuen Schlecker-XL-Filialen ab 1. Juli nach dem baden-württembergischen Flächentarifvertrag bezahlt. Der künftige Ecklohn wird rund 12,30 Euro betragen. Da der baden-württembergische Tarif bundesweit gelten soll, kommen damit insbesondere Beschäftigte in Ostdeutschland auf stattliche Zuwächse. Zusätzlich soll die besonders umstrittene Leiharbeit bei dem Tocherunternehmen Meniar zum Jahresende auslaufen. „Mit dem Abschluss ist Schlecker wieder im Feld der sozial anständig agierenden Arbeitgeber angekommen“, erklärte die Verdi-Vizevorsitzende Margret Mönig-Raane. Dies sei gutes Zeichen für den gesamten Einzelhandel, der aus der Schmuddelecke herauskommen müsse. Auch bei anderen Filial-Unternehmen wie Rossmann und Müller gebe es für die Gewerkschaften noch viel zu tun. Schlecker nannte die Übereinkunft einen „tragfähigen Kompromiss, der beiden Seiten gerecht wird und die öffentliche Kampagne beendet.“ Man hoffe, dass die öffentlich geführte Auseinandersetzung nun beendet sei.

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1 Kommentar

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Verdi hat sein Ziel weit verfehlt.

Keine Tariflichen Zahlungen, zuimindest hat niemand in unserer Betriebsstelle bisher eine solche erhalten, auch nicht mit dem Juli-Lohn.

Dagegen wurden ohne Vorwarnung bereits geleisteten Überstunden nicht mehr ausbezahlt, diese sammeln sich von nun an als Mehrarbeit, die in Freizeit umgewandelt werden muss. Wie und wann, das steht noch in den Sternen.

Von uns hat keiner Verdi gebeten, sich einzumischen, wir waren mit unserem Lohn zufrieden und konnten damit leben - nun können wir das nicht mehr und sind gezwungen, uns um neue Arbeitsstellen zu bemühen.

Unseren besonderern Dank hierfür richten wir an VERDI.

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