„Smarter Staub“ wirbelt die Datenschutzregeln auf

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 08.11.2018

Die Miniaturisierung der Geräte, die personenbezogene Daten verarbeiten, schreitet zügig voran. Im WSJ findet sich heute ein lesenswerter Artikel dazu, dessen Titel „Smart Dust“ schon zeigt, wohin die Reise geht.

Dahinter steckt die Idee, dass uns bald winzige, immer aktive Geräte ermöglichen werden,, z. B.  kleine Überwachungskameras an jedem beliebigen Ort zu befestigen oder praktisch jeden Quadratmeter eines Landwirtschaftsgutes oder Autos und Häuser mit preiswerten Sensoren zu füllen. Dies diene unserer Sicherheit als auch dem Schutz unserer wertvollen Vermögenswerte (z.B. Kraftwerke), so die Anbieter.

Ein erster Schritt hin zum Smart Dust seien unauffällige Sensoren mit On-Board-Computing und drahtlose Miniatur-Funkgeräte mit einer Reichweite von bis zu einem Kilometer. Die meisten derv Anwendungen würden bereits von ihren drahtgebundenen oder batteriebetriebenen Brüdern ausgeführt – d.h. den Sensoren, die Fabriken, Wohnungen und unsere Wearables „intelligent“ machen. Smarte Kleidung mit Sensoren oder drahtlose Smart Homes sind z.B. keine Zukunftsmusik mehr.

Für das knifflige Thema der Energieversorgung gäbe es neue Lösungen, wie z.B. der Energiebezug aus der Körperwärme, Heizungsanlagen, Motoren oder sogar aus der Luft (Temperaturschwankungen). Der Energieverbrauch diese Geräte betrage schon heute nur einen winzigen Teil von der Energie, der vor einigen Jahren für ihren Betrieb nötig sei. Die übliche Aufladung von außen, Batteriewechsel und Wartung würden dann entfallen. Verglichen mit dem Prozessor im Smartphone, der etwa ein Watt Strom verbrauche, werde der Stromverbrauch einiger dieser Chips in Mikrowatt gemessen -  tausend Mal weniger.

Andererseits stellen sich ungelöste Datenschutzfragen - bezeichnenderweise beschreibt der Artikel die Überwachung der Gesundheit einer Kuhherde als Anwendungsfeld. Hier einige Beispiele:

  • Die Geräte sind „always on“ und lassen, gerade bei einer kombinierten Anwendung, eine lückenlose Überwachung von Personen, Tieren und Geräten zu.

  • Die überwachten Personen können sie nicht erkennen.

  • Der Datenzugang ist nur schwer zu kontrollieren.

  • Die Geräte sind sehr einfach zu transportieren und haben so gut wie keinen Ortsbezug.

Was halten Sie von den Chancen und Risiken solcher Geräte?

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1 Kommentar

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Nun - Eigentumsschutz und Schutz vor Verbrechern und Verbrechen sind schon wünschenswert. Dies zur Territoriumsüberwachung. Verbrecher müssen dann auch zu erkennen sein.  Unwahrgenommen so etwas an einen anderen Menschen "dranzupappen" - das darf nicht sein.

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