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Meine Kommentare
Prof. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
Herr/Frau BBock, Herr/Frau shabazz
ein grundsätzliches Regressverbot wird von der h.M. ohnehin nicht mehr vertreten, d.h. es gibt also mehrheitlich keine "formale Position", die beim Dazwischentreten eines vorsätzlich Handelnden eine Verantwortung für Fahrlässigkeit ausschließt.
Der "Vertrauensgrundsatz" besagt zwar, man müsse sein Verhalten nicht darauf einrichten, dass andere es zum Anlass von Straftaten nehmen, aber dieser Grundsatz hat vielfältige Einschränkungen. Insbesondere ist er wohl eingeschränkt, wenn beim Verhalten gegen Vorschriften verstoßen wird, die gerade eine solche Veranlassung fremder Straftaten verhindern sollen. Der Umgang mit und die Aufbewahrung von Waffen in Privathand ist aber nicht nur deshalb reglementiert, weil andere damit fahrlässig sich selbst schädigen oder Fremdschaden anrichten könnten, sondern auch das Risiko fremder vorsätzlicher Straftaten ist wohl vom Schutzzweck erfasst.
Für manche genügt dies schon, um eine Verantwortlichkeit zu bejahen (vgl. Frister AT 3. Aufl., Kap. 10 Rz. 14); Roxin dagegen (AT I, § 24 Rz. 33) etwa verlangt auch in solchen Fällen die Erkennbarkeit einer Tatneigung, da sonst kaum eine Grenze zu ziehen sei.
Es wird wahrscheinlich auf die Frage hinauslaufen, ob der Vater das Verhalten seines Sohnes (nicht unbedingt einen Amoklauf, aber generell eine fremdschädigende Verwendung der Waffe) hätte vorhersehen können. Dies aufzuklären ist im konkreten Fall Sache von Staatsanwaltschaft und Gericht.
Beste Grüße
Prof. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
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Prof. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
Der Einfluss von Antidepressiva wird schon seit längerem diskutiert. Große Studien hatten zunächst einen Zusammenhang dieser Drogen mit gewalttätigem Verhalten nicht bestätigt, aber möglicherweise haben diese Pharmaka in bestimmten Konstellationen diesen Effekt.
Schon 2005 berichtete die seriöse New York Times, hier:
http://www.nytimes.com/2005/03/26/national/26shoot.html
allerdings recht vorsichtig - von einem Zusammenhang zwischen US-school shootings und Antidepressiva.
Ob der Täter von Winnenden Medikamente nahm, wissen wir nicht und es ist auch unwahrscheinlich, dass Tim K. mit Antidepressiva der betr. Art (SSRI) behandelt wurde, da diese für Jugendliche, wohl anders als in den USA, nur ganz beschränkt zugelassen sind:
http://www.bfarm.de/cln_029/nn_421158/DE/Pharmakovigilanz/risikoinfo/200...
Diese Bewertung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte zeigt im Übrigen, dass die große Pharma-Verschwörung, die den Zusammenhang leugnet, jedenfalls in D so nicht existiert.
Prof. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
Lieber Herr/Frau Gast,
es ist doch deutlich geworden, dass ich inhaltlich Ihrer Meinung zum pädagogischen, bildenden und künstlerischen (Un-)Wert dieser Spiele nahe stehe. Aber ein statistischer Zusammenhang mit Schulamoktaten lässt sich nicht feststellen, gerade weil der (intensive) Kontakt mit diesen Spielen sehr häufig ist (wie Sie sagen, fast bei jedem männl. Jugendlichen), Schulamoktaten aber sehr seltene Ereignisse sind.
Sie schreiben, es gehe "nicht nur um statistische Erhebungen in Sachen Amoklauf". Doch, genau darum geht es hier, siehe Überschrift dieses Blogeintrags. Ich halte nicht viel davon, in einer Debatte um ein Thema andere Themen hineinzumengen. Schulamoktaten haben mit allg. Jugendkriminalität nicht viel zu tun - es handelt sich kriminologisch um ganz verschiedene Phänomene.
Wenn Sie allerdings die andere Diskussion (Computerspiele und allg. Jugendkriminalität) meinen, dann ist das eine sehr komplexe Fragestellung, die ebenfalls nicht so einfach zu beantworten ist. Es gibt dazu vieleUntersuchungen mit ganz unterschiedlichen Designs und Ergebnissen. Ein klarer Ursachenzusammenhang zwischen Spielen und Straftatbegehung lässt sich hier kaum empirisch bestätigen, auch wenn es wohl Jugendliche gibt, bei denen die Spiele tatsächlich eine eher nachteilige Entwicklung begünstigen. Letzteres gilt (und galt) aber auch für bestimmte Filme. Das ist ja auch der Grund für die Altersbeschränkungen von Spielen und Filmen.
Prof. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
Sehr geehrte/r Herr/Frau Gast über mir,
hui, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Ich wollte nicht behaupten, dass es in diesen Spielen (wenn Ihnen Ego-Shooter nicht gefällt nennen wir es meinetwegen "Kriegsspiel aus der Erste-Person Perspektive") um Blutrunst geht, und mit möglichst "rationellem Abknallen" ist durchaus auch gemeint, dass dies rational in "Teamwork" geschieht - wie bei den Amerikanern im Irak und wie bei der Wehrmacht in Russland (verzeihen Sie ein bisschen Zynismus). Ich konzediere, dass es beim Abknallen im Spiele nicht unbedingt ums Töten geht (habe ich auch nicht behauptet), sondern nur ums Verletzen bis zur Kampfunfähigkeit. Warum auch eine Patrone zu viel vergeuden? Dass sie aber behaupten, es sei "rein symbolischer Natur" dass eine "virtuelle Spielfigur umfällt", dies macht Ihre Darstellung nun wirklich völlig unglaubwürdig. Das ist schlicht Unsinn, kennen Sie die Spiele, von denen Sie reden? Seit Jahren geht es der Computerspielkultur um immer realistischere Darstellung, ginge es um Symbolik, dann könnten wir weiter Mensch-Ärgere-Dich-Nicht oder Pac-Man spielen. Geht es um Teamwork, Sozialkontakte, Strategie etc., dann gibt es etliche Echtzeitstrategiespiele, die alle diese Bedürfnisse erfüllen.
Was Ihre anderen Ausführungen zum Umgang mit Waffen etc. angeht: Realer Umgang mit Schusswaffen und virtuelles Zurechtfinden im Kampf (möglichst cool bleiben, wenn Gegner auftauchen) ergänzen sich da sicherlich.
Im Übrigen habe ich deutlich gemacht, dass der Zusammenhang zwischen Schulamok und diesen Spielen statistisch unerheblich ist. Ein Verbot würde in dieser Hinsicht nichts bringen und hätte für die Politik nur symbolische Bedeutung.
Beste Grüße
Prof. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
Einerseits: Diese Spiele (Ego-Shooter) erscheinen mir kein erhaltenswertes Kulturgut, sie können meinetwegen verschwinden, ohne dass der Gesellschaft etwas fehlte. Viele Jugendliche würden vielleicht ihre Freizeit sinnvoller mit anderen Computerspielen oder mit anderen Aktivitäten verbringen. Das (virtuelle aber möglichst wirklichkeitsnahe) Einüben von möglichst rationellem Abknallen von anderen Menschen ist einfach scheußlich.
Andererseits: Sehr viele männliche Jugendliche im Alter von 17 haben diese Spiele auf ihrem Computer, während Schulamoktaten sehr sehr seltene Ereignisse geblieben sind. Wegen der geringen Basisrate ist der vermeintliche Ursachenzusammenhang kaum signifikant. Zudem: Diese Spiele sind nun einmal in der Welt und es wird gar nicht möglich sein, sie von Jugendlichen fernzuhalten, da sie ohne jede Alterskontrolle kopiert und vertrieben werden können.
Natürlich sind Eltern (ich fasse an meine eigene Nase) gefordert, die Computeraktivitäten ihrer Sprösslinge im Blick zu behalten.
Statistisch ist der Zusammenhang zwischen Schützenverein bzw. Zugang zu (legalen) Waffen im Elternhaus und Schulamoktaten signifikanter, da diese Merkmale bei Jugendlichen seltener vorkommen als Computerspielzugang. Aber auch hier: Der Zusammenhang ist wegen der geringen Basisrate von Schulamoktaten und den ganz überwiegend "vernünftigen" Schützen trotzdem im Ergebnis eher schwach.
Das Gleiche gilt für Mobbing, Schulversagen, Liebeskummer. Kommt alles zusammen, sind dies Merkmale, die einen Amoklauf (aus retrospektiver Sicht) wahrscheinlicher machen, aber dennoch sind die Merkmale so weit verbreitet und der Schulamoklauf so selten, dass der Zusammenhang insgesamt (prospektiv) schwach bleibt.
Im Ergebnis scheinen gesetzliche Maßnahmen weit eher dazu geeignet, politische Aktivität ("Wir tun was") zu demonstrieren als tatsächlich künftige Amoktaten verhindern zu können.
Prof. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
Andererseits hat von der Leyen noch nicht aufgegeben. Siehe hier (Artikel ist am 14.03., also heute, erschienen):
http://www.neuepresse.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Familienmi...
Angeblich verhandelt sie weiter mit "acht großen Zugangsanbietern" und "einzelne Verträge sind bereits unterschriftsreif" Sie würden in den kommenden Wochen geschlossen.
Prof. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
Herr Hoeren hat es in dem anderen einschlägigen Strang schon verlinkt, deshalb hier auch noch einmal. Die Leyen-Internet-Sperre via "freiwilligem" Vertrag wird offenbar derzeit nicht weiterverfolgt:
http://www.heise.de/newsticker/Freiwillige-Vereinbarung-zu-Kinderporno-S...
Andererseits hat von der Leyen noch nicht aufgegeben. Siehe hier:
http://www.neuepresse.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Familienmi...
Angeblich verhandelt sie weiter mit "acht großen Zugangsanbietern" und "einzelne Verträge sind bereits unterschriftsreif" Sie würden in den kommenden Wochen geschlossen.
Prof. Dr. Henning Ernst Müller kommentiert am Permanenter Link
Es gibt Übereinstimmungen bei den Abläufen und Vorbedingungen und es gibt Hinweise auf Ursachen(ketten), die weiter zu untersuchen sind. Im vorliegenden Fall weiß man noch nicht viel.
Aber auch die in früheren Fällen gefundenen übereinstimmenden Merkmale (Waffenvernarrheit und -zugang, Computerspiele, Kampfspiele, Frustrationen, Ex-Schüler, Nachahmung) kommen in der Realität viel zu häufig vor und führen (glücklicherweise) nur sehr sehr selten tatsächlich zu einem Schulamoklauf, als dass man hier mit Verbotsgesetzgebung sinnvoll einwirken kann. Für denjenigen, der nichts mit Waffen zu tun hat oder haben will, fällt es leicht vorzuschlagen, Schusswaffen, Schützenvereine und das Sportschießen insgesamt zu verbieten; die ganz ganz überwiegend gesetzestreuen Schützen wären aber frustriert. Und will man ausschließen, dass im Schützenverien viele Jugendliche/Heranwachsende/Erwachsene einen verantwortungsvollen Umgang mit Waffen lernen, der bei Verbot und illegaler Waffenbeschaffung nicht erfolgte? Ebenso ist es für alle, die ohnehin ihre Freizeit nicht mit Computerspielen verbringen, kein Problem, das Verbot dieser Spiele zu fordern. Abgesehen davon, dass diese Spiele gar nicht tatsächlich aus dem Verkehr gezogen werden können, da es genug Wege gibt, sie sich illegal zu beschaffen, würden sicherlich die 99,99 % Spieler, die nicht gewalttätig werden, legitim protestieren. Ebenso kann man die Berichterstattung über diese Fälle einschränken, um das Stilisieren zu Negativhelden und damit die Nachahmung zu unterbinden. Aber wäre das mit unserem Verständnis von Pressefreiheit vereinbar? Prävention durch Chipkarten (Fingerabdrücke/Iriskontrolle) und Metalldetektoren an allen Schulen? Ersteres würde keinen Anschlag von derzeitigen Schülern verhindern, letzteres wäre sehr aufwändig: Eine Schule ist kein Flugzeug und auch keine Vollzugsanstalt. Aber ich will nicht ausschließen, dass man hier einiges tun kann.
Schon in den 70er Jahren war es an US-Schulen üblich, dass Wachleute in den Gängen patrouillierten und jeder, der sich dort herumtrieb, musste sich ausweisen können und es gab Waffen- und Drogenkontrollen. Die Schulamokläufe in den USA wurden damit nicht effektiv verhindert (aber möglicherweise etwas erschwert).
In den vergangenen Jahren hat man an den Schulen sicherlich auch durch psychologische Beratung und erhöhte Aufmerksamkeit versucht, Frustrationen zu vermeiden und frühzeitige Warnsignale besser wahrzunehmen. Auch hier das Problem: Frust gehört zum Schulalltag, auch die genannten Warnsignale sind häufig und das entscheidende Signal (wenn es hier eins gegeben hat) ist möglicherweise im "Rauschen" vieler solcher Signale untergegangen. Man muss auch berücksichtigen, dass Schüler, die bereits seit längerer Zeit nicht mehr auf die Schule gehen, bestimmt nicht mehr im "Radar" solcher Warnsignalempfänger auf der Schule auftauchen.
Wir beginnen erst mit dem Nachdenken über Reaktionen auf diesen Fall und man sollte sicherlich nichts ausschließen, was sinnvoll sein könnte.
All dies macht ein Problem sehr deutlich: Die retrospektive Sicht kann oftmals Ursachen herausfiltern, die aber prospektiv zur Verhinderung solcher Delikte wenig nützlich sind, weil die genannten Ursachen/Signale einfach viel zu häufig vorkommen, ohne die gravierende Folge zu haben.
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