Veröffentlicht am 25.11.2017 von Prof. Dr. Claus KossDer Sinn mancher wissenschaftlicher Untersuchung liegt darin zu zeigen, wie sinnlos manche wissenschaftliche Untersuchung ist. US-amerikanische Forscher um M. Todd Henderson, Juraprofessor an der University of Chicago Law School, untersuchten den Einfluss von Juristen im Spitzenmanagement . Ihr wenig verwunderliches Ergebnis: Unternehmen mit juristisch ausgebildeten Führungskräften sind deutlich weniger in Rechtsstreitigkeiten verwickelt als andere. Problem an der Untersuchung: zum einen sind nur neun Prozent der 3.500 Manager in der Untersuchung Juristen. In einer sozialwissenschaftlichen Studie würde eine solch kleine Größe wohl als unzureichend abgelehnt werden. Zum anderen ist schon die Fragestellung irrelevant. Denn die Qualität eines Managers bemisst sich nicht nach der Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten, sondern nach dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Zum Dritten: wer eine Frage zum Schein stellt, muss sich nicht wundern, dass die Antwort wie gewünscht ausfällt.Weiterlesen
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